Geschichtliches

Die demokratische Geschichte der Bundesrepublik Deutschland

Von der Verfassung von 1849, über die Verkündung des Grundgesetzes 1949, bis hin zur heutigen Zeit - Hier finden Sie geschichtliche Hintergundinformationen zu dem Weg Deutschlands in die Demokratie

Artikel 3 – „Die Mütter des Grundgesetzes“

Unter den 65 Mitgliedern des Parlamentarischen Rates fanden sich nur vier Frauen. Dr. Elisabeth Selbert (SPD), Frieda Nadig (SPD), Helene Weber (CDU) und Helene Wesse (Zentrum) ist es zu verdanken, dass in Artikel 3 des Grundgesetzes die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter festgeschrieben wurde.

In der Praxis war die Gleichberechtigung lange nicht umgesetzt. 1976 ging die sozialliberale Koalition unter Helmut Schmid dies und reformierte insbesondere das Ehe- und Scheidungsrecht. Im Mittelpunkt stand die Diskussion um Unterhaltszahlungen. Das einstige „Verschuldensprinzip“, nachdem derjenige Unterhaltszahlungen zu leisten hatte, der maßgeblich am Scheitern der Ehe Schuld hatte wurde verworfen. Stattdessen wurde das „Zerrüttungsprinzip“ eingeführt und gilt noch bis heute. Es besagt, dass der wirtschaftlich stärkere Partner die Unterhaltszahlungen zu leisten hat.
Erst 1994 wurde der Artikel 3 um die Aufforderung zum aktiven Engagements des Staates ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“

Die Frankfurter Dokumente

Am 1. Juli 1948 übergaben die Militärgouverneure Frankreichs, Großbritanniens und der USA den elf deutschen Ministerpräsidenten der drei Westzonen Papiere, in denen sie ihre Vorstellungen zur Bildung des deutschen Staates mitteilten. Die Übergabe fand in Poelzig-Bau in Frankfurt am Main statt, wo sich zu der Zeit das amerikanische Hauptquartier befand. Heute findet sich dort der Campus Westend der Goethe Universität Frankfurt.

Die Frankfurter Dokumente findet man hier:
In den Frankfurter Dokumenten wurden die Ministerpräsidenten bemächtigt, eine Versammlung einzuberufen, um eine demokratische Verfassung auszuarbeiten. Diese war anschließend von den Militärgouverneuren zu genehmigen. Am 1. September 1948 trat der 65-köpfige Parlamentarische Rat unter Vorsitz Konrad Adenauers zusammen. Der Parlamentarische Rat arbeitete in den folgenden Monaten das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschlands aus und legte es am 8. Mai 1949 vor.

Das Grundgesetz wurde am 23. Mai 1949 verkündet und trat ab Mitternacht in Kraft. Dieser Tag gilt als die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland.


Bild: Angelika Zeller
Bild: Angelika Zeller
Robert Blum
Habt ihr gehört von dieser Mordgeschichte,
die sich zugetragen hat in Wien!
Robert Blum, der edle Freiheitskämpfer,
Mit Hab und Gut mußt er zu Grunde geh´n.

Des Morgens um die dritte Stunde
Tritt ein Henkersknecht zu ihm herein.
Und er flüstert ihm beim Mondenscheine
Sein Todesurteil leis ins Ohr hinein.
Des Morgens um die sechste Stunde
Öffnet sich das Brückenburger Tor,
Die Hände auf dem Rücken festgebunden
Tritt Robert Blum mit stolzem Schritt hervor.

„Meine Herrn, ich bin bereit zu sterben,
ich geb mein Leben für die Freiheit hin.
Nur eins, das liegt mir schwer im Herzen,
Das ist mein heißgeliebtes Weib, mein Kind.
Diese Briefe gebt an meine Freunde,
Diesen Brief mein´m vielgeliebten Weib.
Und diese kleine goldne Uhre,
Die schenket Alfred, meinem jüngsten Sohn.“

Die erste Kugel traf ihn in die Schläfe
Die zweite seine Brust mit Ehr und Ruhm.
Und so erschossen sie den Treusten,
den edlen Freiheitskämpfer Robert Blum.

Text: anonym

Share by: